Wie kann ich in der Corona-Krise meine Versicherungsbeiträge anpassen?
1. Lebensversicherungen und betriebliche
Altersvorsorgeverträge
Bitte versucht in Eurem eigenen Interesse eine Kündigung oder auch eine
Beitragsfreistellung wegen Kurzarbeit zu vermeiden. Stattdessen bieten viele Lebens- und bAV-Versicherer ihren Kunden in dieser Zeit besonders günstige Regelungen einer Beitragsstundung. Ihr
braucht keine Beiträge während der Corona-Krise zu zahlen, trotzdem bleibt Eurer Versicherungsschutz bestehen. Sobald Ihr wieder ein normales Einkommen habt, könnt Ihr die ausstehenden Beiträge
in Raten nachzahlen oder wenn Ihr das dann nicht könnt, den Vertrag später noch anpassen.
Bei privaten, staatlich nicht geförderten Lebensversicherungen könnt Ihr den Vertrag
bestehen lassen und über ein Policendarlehen sogar Geld entnehmen, wenn es finanziell besonders eng wird.
2. KFZ-Versicherung für
Firmenkunden
Viele Firmen mussten ihren Betrieb vollständig einstellen und können die Betriebs-KFZ
nicht mehr nutzen. Die Zulassungsstellen sind jedoch vielerorts geschlossen, sodass die KFZ nicht abgemeldet werden können, um Versicherungsbeiträge und KFZ-Steuern zu sparen. In dieser Situation
bieten viele Versicherer ihren Firmenkunden eine beitragsfreie Ruheversicherung an.
3. Private oder betriebliche
Krankenzusatzversicherungen
Einige Versicherer bieten eine sog. beitragsfreie Ruhendstellung für einen längeren
Zeitraum an. Der Vertrag bleibt ohne Leistungsanspruch während des Ruhezeitraums bestehen, es werden jetzt und später keine Beiträge fällig, aber die Vorteile des Vertrags (z.B. günstigere
Eintrittsalter, keine neue Gesundheitsprüfung) bleiben erhalten.
4. Wenn jetzt der Jahresbeitrag für die
Sachversicherung fällig wird
Sollte jetzt ein hoher Jahresbeitrag für einen Versicherungsvertrag fällig werden, könnt
Ihr den Vertrag auch kurzfristig auf vierteljährliche oder monatliche Zahlungsweise umstellen. Einige kulante Versicherer machen das sogar, ohne Ratenzahlungszuschlag.
Auch in der Sachversicherung für Privatkunden bzw. Firmenkunden und Selbstständige gibt
es Versicherer, mit denen sich eine zinsfreie Beitragsstundung bei vollem Versicherungsschutz vereinbaren lässt.
Da durch den wirtschaftlichen Einbruch der Umsatz im laufenden Jahr deutlich geringer
sein wird, kann auch eine Absenkung des Beitrags in der Betriebshaftpflicht mit dem Versicherer verhandelt werden.
Wenn im Einzelfall auf den Versicherungsschutz ganz verzichtet werden kann, bieten
Versicherer auch eine Ruhendstellung ohne Leistungsanspruch an. Der Vorteil dieser Lösung ist eine sofortige finanzielle Entlastung ohne Einhaltung der üblichen Kündigungsfristen von 3
Monaten.
5. Versicherungsschutz gezielt
reduzieren
Wenn das Geld knapp wird, solltet Ihr überlegen, ob statt des teuren Premiumtarifs nicht
auch ein guter Normaltarif ausreichend Schutz bietet. Eine Vertragsumstellung ist jederzeit auch kurzfristig möglich. Aber macht Euch bitte vorab schlau, denn manchmal sind die billigsten
Basistarife so leistungsschwach, dass im Versicherungsfall keine ausreichende Erstattung erfolgt.
Und wolltet Ihr für den alten Zweitwagen nicht längst schon von Vollkasko auf Teilkasko
wechseln?
Bei einer Summenversicherung, z.B. in der Unfallversicherung, könnt Ihr durch die
Absenkung der Versicherungssumme deutlich sparen und habt dennoch einen Grundschutz erhalten.
Immer eine sehr einfache und grundsätzlich überlegenswerte Möglichkeit die Beiträge zu
senken, ist die Vereinbarung einer Selbstbeteiligung.
6. Beitragsfreiheit bei Arbeitslosigkeit
In vielen besseren Tariflinien ist Beitragsfreiheit bei unverschuldeter Arbeitslosigkeit
enthalten. Also bitte nicht gleich den Vertrag kündigen, sondern erstmal einen Blick in den Versicherungsschein bzw. die Versicherungsbedingungen werfen.
7. Letzte Möglichkeit – Verträge kündigen
Manchmal sammeln sich über die Jahre auch Versicherungen an, die nicht wirklich
existenziell (z.B. die Handyversicherung) bzw. die in Vergessenheit geraten sind. Regelmäßig ist in den Verträgen eine dreimonatige Kündigungsfrist enthalten, sodass hier keine schnelle
finanzielle Entlastung möglich scheint. In neueren Verträgen sind die Fristen aber teilweise deutlich kürzer.
Euer Versicherungsberater bietet Euch auch
in dieser Situation passende Lösungen
Und überhaupt könnte man jetzt die freie Zeit nutzen, grundsätzlich über das eigene
Versicherungsportfolio nachzudenken. Viele Verträge altern über die Zeit und haben kein optimales Preis-Leistungsverhältnis.
Bevor Ihr Verträge aber kündigt oder anpasst, sprecht mit Eurem Versicherungsberater -
der hat jetzt garantiert auch Videoberatung im Serviceangebot.
Bleibt gut abgesichert und gesund!
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