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Mit Deinen Versicherungen nachhaltiges Wirtschaften fördern

Du unterstützt Friday-for-Future, Dein Kaffee ist fairtrade, Deine Kleidung hat das Oeko-Tex-Label und mobil bist Du mit Fahrrad und Carsharing – nur Deinem Versicherungsschutz fehlt die Nachhaltigkeit. Das lässt sich ändern.

 

Lange Zeit ist wenig passiert

 

Bereits 2002 mit der Riesterrente hat der Gesetzgeber eine ökologisch-ethische Berichtspflicht für Versicherer eingeführt, mit der nachhaltige Kapitalanlagen über die gezielte Nachfrage von Konsumenten gefördert werden sollten. Allerdings werden die wenigsten Verbraucher in der Informationsflut davon Notiz genommen haben.

 

Auch die seit dem Geschäftsjahr 2017 von börsennotierten oder Versicherern mit mehr als 500 Mitarbeitern zu erstellenden Nachhaltigkeitsberichte im Rahmen der jährlichen Geschäftsberichtserstattung sind für Verbraucher schwer verdauliche Kost wie eine Studie der AMC Finanzmarkt GmbH 2020 ergab.

 

Aber ab 2021 wird es für die Versicherungsbranche ernst: von da ab müssen sogenannte „ESG-Kriterien“ Bestandteil der Altersvorsorge-Kundenberatung beim Abschluss neuer Verträge sein.

 

In den letzten Jahren hat die Versicherungsbranche allerdings bereits einige „grüne“ Entwicklungen auf den Weg gebracht. Zu unterscheiden sind folgende Stoßrichtungen:

1.    Nachhaltige Unternehmensführung bei der Produktion von Versicherungsschutz

2.    Versicherungsprodukte mit Nachhaltigkeits-Features

 

Nachhaltige Unternehmensführung

ESG

Nachhaltig wirtschaftende Versicherer berücksichtigen sogenannte ESG-Kriterien in Unternehmenszielen, –strategien, –organisation und –prozessen. Damit verpflichten sich diese, z.B. Ressourcen zu schonen und klimaneutral zu wirtschaften (Environment), Arbeitnehmerrechte, Gleichberechtigung und Verbraucherschutz zu beachten (Social) und durch Strukturen und Vorgaben die Beachtung von Gesetzen z.B. Antikorruption, Datenschutz etc. sicherzustellen (Governance). Was das inhaltlich für den einzelnen Versicherer bedeutet, kann man in den jeweiligen Nachhaltigkeitsberichten nachlesen. Hier z.B. für die Allianz in 2019 in englischer Sprache) oder hier für Ergo.

 

Wichtig für den Versicherungskunden ist

  • Wie ist die C02-Bilanz des Versicherers?
  • Werden natürliche Ressourcen in den Prozessen geschont (z.B. niedriger Gesamtenergiebedarf in modernen Betriebsgebäuden, Papiervermeidung durch digitale Kommunikation)?
  • Wie werden die Versicherungsbeiträge investiert ( Positiv-/Negativ-Listen z.B. Ausschluss von Aktien aus der Kohle- bzw. Atom-Wirtschaft oder von Waffenherstellern)?
  • Werden nicht nachhaltige Branchen (z.B. Kohleindustrie, Waffenhersteller) als Versicherungskunden versichert?

Im Neugeschäft tun sich die großen, traditionellen Industrie- und Rückversicherer leicht mit der Ankündigung, nach strengen ESG-Kriterien zu selektieren. Sie tun sich dann aber sehr schwer mit einem strickten Turnaround bei bestehenden Versicherungsverträgen. Die Pläne zur vollständigen Bereinigung des Versicherungsbestands reichen bei der Allianz bis zum Jahr 2040.

 

Kleinere und mittelständische Versicherer ohne industrielles Geschäft haben es hier leichter, Nachhaltigkeit sowohl bei Kapitalanlagen als auch im Versicherungsbestand bereits jetzt sicherzustellen.

 

Die Nachhaltigkeitskriterien können somit schon aktuell in unseren Beratungsgesprächen zur Produkt- und Anbieterauswahl berücksichtigt werden bzw. den Ausschlag geben.

 

Nachhaltige Versicherungsprodukte

Grüne Versicherungen

Im Bereich der Altersvorsorge können Kunden über die Anbieter- und Produktauswahl direkten Einfluss auf die Anlage der Versicherungsbeiträge nehmen. Kleinere Anbieter wie die „Concordia oeco“ oder „Die Bayerische“ mit „Pangea Life“ oder „Die Stuttgarter“ mit „Grüne Rente“ bieten Produktlinien mit rein nachhaltiger Kapitalanlage an. Bei den größeren Lebensversicherern wie z.B. Alte Leipziger findet man dagegen fondsgebundene Altersvorsorgeverträge, bei denen individuelle Anlage-Portfolios aus diversen Nachhaltigkeitsfonds zusammengestellt werden können. Mittlerweile sind bei nachhaltigkeitsorientierten Anlagen auch keine systematischen Renditeeinbußen gegenüber traditionellen Anlagen mehr zu befürchten. Mit Nachhaltigkeitsanlagen kann somit jeder einzelne etwas für unsere Umwelt und gleichzeitig für die eigene Vermögensbildung tun.

 

Auch bei den KFZ-, Haftpflicht-, Hausrat- oder Gebäudeversicherungen, gibt es spezielle „Grüne Produkte“ eher kleinerer Versicherer. Neben den auch hier relevanten ESG-Kapitalanlagen der Anbieter leisten die Produkte z.B. höhere Erstattungen, wenn im Schadensfall eine teurere, energiesparende Technik neu angeschafft wird. Darüber hinaus ist im Versicherungsbeitrag die Neupflanzung von Bäumen oder die Unterstützung von Naturschutzprojekten inkludiert.

 

In der Krankenversicherung beschränkt sich das nachhaltige Angebot derzeit auf Produkte, die lediglich herkömmliche Behandlungsmethoden um ausgewählte Naturheilverfahren ergänzen.

 

Bei konkreten Fragen zu alternativen Nachhaltigkeitsversicherungen stehen wir gern zur Verfügung.

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Kommentare: 4
  • #1

    Die Versicherungschecker (Mittwoch, 02 Dezember 2020 08:51)

    Update zu den Versicherungsengagements der großen Industrie und Rückversicherer: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/klimaschuetzer-mehr-versicherer-ziehen-sich-aus-kohlegeschaeft-zurueck-17080671.html

    Ja, langsamer Rückzug aus der Versicherung von Kohleprojekten - aber vorrangig europäische Versicherer - wo bleiben die Amerikaner? Leider noch kein Trend bei Öl und insbesondere Fracking!

  • #2

    Die Versicherungschecker (Mittwoch, 02 Dezember 2020 08:54)

    Die Domcura bringt eine nachhaltige Gebäudeversicherung auf den Markt, inkl. CO2-Kompensation nach einem Feuerschaden und Ersatz der Mehrkosten beim Wiederaufbau mit nachhaltigen Materialen und besserer Wärmedämmung. Beitragszahlungen der Kunden werden nach ESG-Kriterien angelegt und sollen besonders Investitionsprojekte zur Gewinnung erneuerbarer Energien fördern.
    #grüneGebäudeversicherung #nachhaltigeGebäudeversicherung

  • #3

    Die Versicherungschecker (Mittwoch, 02 Dezember 2020 09:02)

    Bei der NV Versicherung gibt es eine ganze Produktlinie unter der Marke 'bessergrün' mit Privat-Haftpflicht, Hundehalter-Haftpflicht, Hausratversicherung, Unfallversicherung und Wohngebäudeversicherung.
    Die Produkte kosten nur geringfügig mehr als die konventionellen Produkte.

    Bei allen Verträgen gehen die Beiträge in nachhaltige Kapitalanlagen und es wird ein Baum in Deutschland gepflanzt.

    In den Sachversicherungen wird darüber hinaus ein Mehrersatz für nachhaltige Wiederbeschaffungen geleistet.

    Wir beraten Sie gern!

  • #4

    Die Versicherungschecker (Mittwoch, 02 Dezember 2020 09:05)

    Nachhaltigkeits-geprüfte Altersvorsorge mit privater fondsgebundener Rentenversicherung für einmalige Investitionen oder laufende Beitragszahlungen.
    Wir sorgen dafür, dass die Beiträge vollständig investiert werden in:
    1.) globale oder regionale ETF von Amundi, Lyxor oder UBS und/oder
    2.) gemanagte Fonds von Fidelity, JSS, Raiffeisen, Ampega oder Pictet

    Alle Fonds mit ESG- oder SRI-Siegel.
    Und darüber hinaus noch mit fairen, transparenten Vertragskosten - alles ohne Abschlussprovisionen vorab und ohne Fonds-Kosten .